Pepper Stars

Mit einem Bericht über das Instrumentalensemble Chantal startet das Magazin Pepper* (*pepper, das Veranstaltungsmagazin der Rhein Main Presse, 23.11.2012) seine Reihe über Stars der Region:

MUSIK AUS VIELEN JAHRHUNDERTEN

Die „pepper stars“ sind einheimische Künstler, Musiker
und Schriftsteller, die immer wieder in diesem Magazin
auftauchen. In loser Folge stellen wir diese Künstler vor
und räumen somit den – manchmal auch heimlichen –
Stars der Region einen besonderen Platz ein.
Heute wenden wir uns dem Musiker Michael Hofmann
und seinem Instrumental-Ensemble Chantal zu.

INSTRUMENTALENSEMBLE CHANTAL

Ein Repertoire wie er kann kaum ein
anderer Künstler aus dieser Reihe vorlegen:
Michael Hofmann ist das, was man
gemeinhin eine Musikerlegende nennt.
Zumindest einer, der weit über die Grenzen
seiner Heimat Rheinhessen hinaus
Anerkennung findet.
Die Liste der außergewöhnlichen Auftritte,
die er gemeinsam mit seinem Instrumentalensemble
Chantal in mehr als
40 Bühnenjahren absolvierte, ist lang.
Und sie wächst weiter. Ebenso die Anzahl
der Auszeichnungen, die sie dafür
erhielten: den europäischen Kulturpreis
„Dokumente für Europa“, den „Zounds
special Award in Gold“, die Wahl zur
„Gruppe des Jahres“ sowie die Auflistung
in der Gold Collection des amerikanischen
Audio-Konzerns BOSE.
Lob, das der Gründer und kreative
Kopf des Ensembles gern hört – das ihn
aber nie überheblich gemacht hat. Wer
den schwergewichtigen Musiker kennt,
weiß längst, dass er ein großes Herz hat.
Seit Beginn seiner Karriere stellt er sich
gemeinsam mit seinem Ensemble immer
wieder in den Dienst der guten Sache.
So lud er bereits häufig zu Benefizkonzerten
für die Weihnachtsaktionen
„Leser helfen“ und „Ihnen leuchtet ein
Licht!“ der Tageszeitungen der Rhein
Main Presse ein.
Für das ehrenamtliche Engagement haben
er und seine Frau Gabriele von der
Weiden, Harfenistin im Ensemble,
schon mehrfach Ehrungen erhalten, so
zum Beispiel den Landesverdienstorden
von Rheinland-Pfalz.
Hofmann und sein Ensemble, das mit
wechselnden Musikern auftritt, nutzen
die Kraft der Musik, um ihre Botschaft
von einer besseren Zukunft in die Welt
zu tragen. Sie verbinden dafür Klänge
aus der Renaissance mit Kompositionen
der Rock-Ära, schlagen eine Brücke von
den Melodien des Mittelalters bis zur
Musik der Moderne.
Besonders gerne erinnert sich der Ausnahmemusiker
an das gemeinsame
Weihnachtskonzert mit Karl Kardinal
Lehmann im Advent 2007 in der Mainzer
Phönixhalle. Die Lesung des charismatischen
Kirchenmanns und die Arrangements
europäischer Weihnachtsmusik
blieb bei den Besuchern des Konzertes
bis heute in guter Erinnerung.
Dies gilt auch für den Beatles-Song,
den Michael Hofmann besonders gern
anstimmt: „Tell me if you can“. Vier
Jahrzehnte schien die einzige gemeinsame
Komposition von Paul McCartney
und Tony Sheridan verschollen. Als sie
2004 auftauchte, lud Sheridan Chantal
ein, mit ihm ins Studio und auf Tournee
zu gehen. Fortan spielten die
Fabulous Four aus Liverpool im
Repertoire der Rheinhessen eine
herausragende Rolle. Die eigens
eingespielte CD „Beatles
Strictly Instrumental“ gehört zu
den besten der Band.
Fragt man nach den Wurzeln
des Erfolges, stößt man immer
wieder auf das unbefangene
Zusammenspiel der unterschiedlichen
Instrumente. Kein
Konzert, bei dem die Zuhörer
nicht von der Komposition der
Klänge beseelt sind: Harfe und
Oboe, Violine und zwölfsaitige
Gitarre, Oktavgitarre und Querflöte,
Bass und E-Gitarre, Cornamuse
und Englischhorn,
Klassische Gitarre und Mandoloncello,
Klavier und Mundharmonika
– die Liste lässt sich
leicht fortsetzen. Dass dabei
auch Tinwhistle und Streichpsalter,
Glockenspiel und Perkussion
einfließen, verfeinert
die Klangwelten des Ensembles.
Jedes Instrument bringt seinen
eigenen Charakter ein und
verschmilzt harmonisch mit
den übrigen.
Der Reiz, der daraus entsteht,
ist schwer in Worte zu fassen.
Schon gar nicht lässt sich die
Musik in irgendeine Schublade
pressen. „Schreiben Sie doch
einfach: Die Musik von Chantal
ist frisch und unbekümmert,
eigenwillig und überraschend“,
sagt Hofmann. Er trifft dabei
den Kern. Was einer Trilogie
noch fehlt, wäre das Bedeutungspaar
„frech und respektlos“.
Und dennoch niemals
leichtfertig oder gar gedankenlos.

Gitarrist Michael Hofmann ist der
Gründer und kreative Kopf der
Gruppe Chantal
Zu den ständigen Musikern des
Ensembles gehören (v.l.n.r.):
Susanne Steffens (Oboe), Petra Erdtmann
(Querflöte), Norma Lukoschek
(Flöten), Michael Hofmann (Gitarren
und Mandoline), Markus Meyer-Benz
(Cello), Peter Götzmann (Perkussion),
Lilli Palm-Knoblich (Violine), Gabriele
von der Weiden (Harfe, Gitarre)

Die nächsten Auftritte sind:
Sonntag, 9. Dezember, 18 Uhr,
Rochuskapelle, Bingen
Samstag, 15. Dezember, 20 Uhr,
Evg. Johanneskirche, Bad Kreuznach
Sonntag, 16. Dezember, 17 Uhr,
St. Josef Kirche, Alzey
Sonntag, 20. Januar, 17 Uhr,
Unionskirche, Idstein
www.chantal.de

Fotos: privat
Text: Wolfgang Blum
Layout: Daniela Cattaruzza